Moderne Mykotherapie - ein Therapiefeld zwischen Pflanzen, Tieren und Mineralien
Pilze gehören zu den alten Naturheilmitteln. In der Sahara hat man 7000 Jahre alte Wandzeichnungen entdeckt, die rituellen Gebrauch von Pilzen zeigen. Viele Kulturen verwendeten psychedelische Pilze zu schamanischen Zwecken. Man bezeichnete sie auch als „Fleisch der Götter“. In der römischen Kultur wurde der Pilz für seine kulinarischen Qualitäten geschätzt, aber auch als Symbol des Todes angesehen. Die lateinische Bezeichnung „fungus“ bedeutet: „Bringer des Todes“.
 
    Pilze sind ein wichtiger Baustein in der  traditionellen chinesischen Medizin (TCM). 1928 gelang Alexander Flemming aus  Mikropilzen das Penicillin (Penicillium Aspergillus) zu gewinnen, wofür ihm  1945 der Nobelpreis verliehen wurde.   Pilze sind reich an Enzymen, deshalb gewinnt die moderne Mykotherapie    weiter an Bedeutung. In der Natur stimmulieren diese Emzyme das Immunssystem giftbelasteter Organismen. 
Für den Menschen bedeutet dies:
Wenn der Körper mit Toxinen überlastet ist, gerät das Immunsystem aus der Balance und wird unfähig, gegen virale, bakterielle und Pilzinfektionen zu kämpfen. Dies schafft ein Terrain für die Entwicklung schwerer Erkrankungen.
    Die Verabreichung von Pilz-Enzymen bewirkt eine  Reduzierung der Toxinbelastung durch das Ausgleichen des  Säure-Basen-Haushaltes. Die intrazellulären Antioxidantien der Pilze verbessern  außerdem den Zellstoffwechsel, in dem sie die Zellen revitalisieren und den  energetischen Fluss verbessern.
 
    Dies macht sie einzigartig, interessant  und wertvoll für die Therapie von Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen des  Nervensystems und Tumoren.
    Einen Pilz aus der grossen Sammlung der Heilpilze  stelle ich Ihnen vor:
    
    Grifola frondosa - Klapperschwamm. Der Name grifola  kommt von Grifone, ein Tier aus der griechischen Mythologie, mit Kopf und  Flügeln eines Adlers. Er wächst im speziellen auf Kastanien und anderen  Laubbäumen.
    In Japan heißt der Pilz Maitake. Er wird der „König  der Pilze“ genannt und weist antitumoralen Eigenschaften auf. Während der  Feudalherrschaft wurde ein Gewicht in Silber aufgewogen.
    Er enthält Kalium, Eisen, Magnesium Aminosäuren,  Vitamin B1,B2 und B3, eine Vorstufe des Vitamin D2, sowie große Mengen  immunstimulierender Moleküle. Da er den Zuckerstoffwechsel aktiviert, ist er  nützlich bei der Behandlung von Diabetes II und Obstipation. Grifola frondosa kann wichtig für Tumorpatienten sein,  da er Metastasierungen hemmt und die Nebenwirkungen der Chemotherapie abfedert.  Wie alle anderen Pilze auch enthält Grifola frondosa komplexe Kohlendydrate und  Fette.
 
    Alle Pilze sind heterotroph, das heißt: Sie ziehen  die nährenden Substanzen aus der äußeren Umgebung heraus, indem sie die  Nahrungsstoffe durch die Wände aufnehmen und sind auch in der Lage, das  organische Material, das sich in der Erde befindet, abzubauen. Sie leben von  dem, was sie durchdringt und von dem, was sich auflöst. Die Heterotrophie  zwingt sie zu einer unabhängigen Lebensform, die sich in drei Modalitäten  differenzieren lässt: Saprophytismus, Parasitismus und Mutalismus. Je nach  ihren Ernährungsbedürfnissen unterscheiden sich die Pilze also in  saprophytische, prasitäre und symbiotische oder mutalistische Oranismen. Zur  Ernährung benützen sie alles, was auf sie fällt und alles was ausgeschieden  wird von Blumen, Blättern, Rinde, Holz, Pollen, Federn und Samen. Pilze sind  verantwortlich für die Fermentation, den Schimmel, die Verrottung. Sie  zersetzen jegliche Form vergangenen Lebens. 
    Einerseits brauchen Pilze einen lebendigen Boden, ein  Mittelding zwischen dem mineralischen und dem pflanzlichen Reich, andererseits  neigen sie zu einem halb-tierischen Wesen. Dennoch haben sie nichts  pflanzliches an sich, da sie keine Fotosynthese brauchen. Sie stehen zwischen  Fauna und Flora. Deshalb vermag dieser einzigartige Stoffwechsel der Pilze  sozusagen in den „Zwischenräumen“ der Therapiefelder Pflanzen, Tiere und  Mineralien zu wirken. 
    Alle Heilpilze der modernen Mykotherapie stehen in  meiner Praxis zur kinesiologischen Austestung zur Verfügung.
  
Quellennachweis: Prof. Dr. med. Ivo Bianchi, "Moderne Mykotherapie"